Buchtipps für Digitalisierung, Disruptionen, Innovationen, Lean Startups (Bild: Shutterstock)

Mit diesen Buchtipps öffnest du deinen Kopf für neue Horizonte. Und du erhältst wichtige Tipps zu den Themen Entrepreneurship, Marketing und Digitalisierung.

Lesen, lernen, besser machen

Obwohl ich viele Webseiten / Blogs lese sowie Podcasts höre, bin ich weiterhin ein Fan von gedruckten Büchern.

Meiner Meinung nach können Fachbücher als eBooks nicht überzeugen. Warum? Weil ich interessante Passagen mit Post-Its markiere und auch Anmerkungen in die Bücher reinschreibe. Ein Fachbuch ist für mich wie ein Schulbuch: ein Hilfsmittel zum Lernen UND zum Arbeiten.

Folgende Bücher haben mich in den vergangenen Monaten besonders inspiriert:

Marketing mit Plan

Sebastian Lugert erklärt in Marketing mit Plan* Schritt für Schritt, wie Selbstständige und Marketing-Verantwortliche in größeren Unternehmen ein Marketing-Konzept entwickeln. Und Sebastian deckt geläufige Mythen wie “Die Kunden kommen schon irgendwie zu mir” und “Marketing ist in erster Linie Kreativität” auf.

Das Buch spricht mir damit aus der Seele. Es beinhaltet das, was ich meinen Kunden als Marketing-Strategie-Berater tagtäglich erzähle und näher bringe. Nämlich: Erarbeitet euch ein Konzept, setzt euch Ziele und macht euch einen Plan!

Was mir an Marketing mit Plan ebenso gefällt: Es zeigt deutlich, dass Marketing viel mehr als “nur” Werbung ist: Unternehmer und Entscheider müssen das Marketing ins Zentrum ihrer Firmenstrategie setzen und ganzheitlich betrachten.

Jeder, der denkt, Marketing könne man “einfach so” betreiben, sollte sich von diesem Buch eines Besseren belehren lassen.

Growth Hacking mit Strategie

Growth Hacking – dieses Buzzword wabert seit ein paar Jahren durch den Business-Äther und mutet noch immer seltsam an. Dass dahinter wenig Mysteriöses steckt, habe ich ja bereits in der 13. Folge des USP Marketing Podcast geklärt.

Wer dem Thema trotzdem noch ein bisschen auf den Grund gehen will, dem empfehle ich Growth Hacking mit Strategie*. Hendrik Lennarz klärt auf wenigen Seiten, was Growth Hacking bedeutet. Danach gibt er zahlreiche Praxistipps für die Umsetzung.

Wer bislang noch nichts Growth Hacking am Hut hatte, merkt schnell: Die meisten Maßnahmen gehören zu den  bekannten Tasks des Onlinemarketings und der agilen Produktentwicklung. Genau das steckt hinter dem angesagten Begriff: Mit kleinen, durchdachten Experimenten schnell Ergebnisse erzielen.

Digitalisierung in Marketing und Vertrieb

Eigentlich könnte man dieses Buch auch Onlinemarketing und moderner Vertrieb nennen. Denn Norbert Schuster zeigt in Digitalisierung in Marketing und Vertrieb* auf, was für Marketer und Vertriebler, die im Hier und Jetzt leben und entsprechend agieren, der normale Alltag darstellt.

Doch wie wir alle wissen, haben die Marketing- und Sales-Abteilungen vieler deutscher Unternehmen den Digitalen Wandel verpennt. Oder sie stell(t)en sich den Herausforderungen nur zögerlich. Deswegen hat dieses Buch seine Daseinsberechtigung verdient. Es sollte von allen gelesen werden, die endlich mal ihre Marketing- und Vertriebsabteilung auf Vordermann bringen wollen.

Digitalisierung in Marketing und Vertriebs liest sich flott, die Erklärungen fallen verständlich aus. Ein Grund dafür sind Norberts tolle Sinnbilder: Er kreierte beispielsweise die Wasserloch-Strategie und beschreibt den Sunday/Monday-Gap der Digitalisierung. So können auch “Nicht-Digitalos” dem Autoren bestens folgen.

Zukunft verpasst?

Ein Buch von Thomas Middlehoff als Co-Autoren – kann das was sein? Ich gebe zu, ich war sehr kritisch, als ich Zukunft verpasst?* in die Hand nahm. Middlehoff gehört für mich nicht gerade in die Kategorie “Sympathieträger”.

Zum Glück überwand ich meine Abneigung und las das rund 320 Seiten dicke Werk. Es hat sich gelohnt!

Thomas Middlehoff und Cornelius Boersch zeigen durch ihre Brille als Top-Manager, wo und wie die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten den Anschluss an die Digitalisierung verschlafen hat. Und sie erklären, warum es zu diesem Dilemma kam: blockierende Politik, Ignoranz, Arroganz, Seilschaften, Machtspiele, Fehlinvestitionen, Bildungsmangel … es gibt zahlreiche Probleme, die in diesem Buch sehr leicht verständlich aufbereitet werden.

Doch Zukunft verpasst? ist kein “Alles ist schlechte”-Miesmacher. Vielmehr zeigen die beiden Autoren auf, was schief lief und noch schief läuft, und wie man die Hindernisse aus dem Weg räumen könnte.

Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, besser machen, durchstarten – das ist der Spirit des Buches. Und deshalb ein Lesetipp.

Das chinesische Jahrhundert

Bleiben wir beim Thema “Verpasste Chancen”. Das chinesische Jahrhundert* zeigt, warum die neue wirtschaftliche Nummer 1 – China – seit vielen Jahren unterschätzt und falsch gesehen wird. Bis heute halten sich hartnäckig Vorurteile. Zum Beispiel, dass die Chinesen nur westliche Ideen kopieren würde. Oder dass China ein autoritärer Staat sei, der alle seine Bürger unterdrückt.

China ist ganz anders, als viele Menschen in der westlichen Welt denken – so Wolfram Elsner in seinem Buch. Er beschreibt, wie China es im Highspeed-Tempo innerhalb weniger Jahrzehnte geschafft hat, vom Bauernstaat zur bald größten und wichtigsten Industrienation der Welt zu werden. Und der Autor hält uns auch den Spiegel vor, wie sehr sich Deutschland und andere Länder auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen und deshalb zu langsam handeln.

Ich denke, es lohnt sich, intensiv mit China und seiner Wirtschaft zu beschäftigen. Das chinesische Jahrhundert ist dafür ein guter Einstieg. Auch wenn der Autor leider extrem lange und verschachtelte Sätze verwendet (manche gehen über eine halbe Seite!). Zudem dürfte der Zynismus und das stetige Bashen der deutschen Politiker nicht jedermanns Fall sein.

Trotzdem sage ich: kaufen und lesen!

Business für Punks

Noch nie habe ich bei einem Sachbuch so oft gelacht wie bei Business für Punks*. Es trägt zurecht den Untertitel “Brich alle Regeln!”. Ja, man könnte diesen Ratgeber als Anti-Ratgeber bezeichnen.

Die große Essenz des Autors ist: Höre nicht auf Berater und andere Menschen, zieh einfach dein Ding durch. Gehe deinen Weg, aber den konsequent. Bleibe stets außergewöhnlich. Sei ein Punk.

Obwohl Business für Punks ein Anti-Ratgeber ist, liefert das Buch trotzdem einige Ratschläge. Diese basieren auf den eigenen Erfahrungen von James Watt. Der gründete zusammen mit einem Freund BrewDog. BrewDog startete als kleine Craftbeer-Brauerei und ist heute ein großes Unternehmen. Eines, das die fest zementierte Bier-Branche aufbrach und durcheinander brachte.

Kapitelbezeichnungen wie “Unternehmensgründung für heimatlose Selbstschutzmilizen”, “Betteln. Borgen. Täuschen. Schmuggeln.” oder “Sorg dafür, dass man dich hasst” laden ein zum Lesen, zum Lachen und zum Lernen.

Wenn ich Selbstständigen und StartUp-Gründern nur ein Buch empfehlen dürfte, dann wäre es Business für Punks.

Start-up Skills

Ja, der Untertitel Der Guide für Entrepreneure und Querdenker hat mittlerweile einen seltsamen Touch. Wie der Co-Autor, Professor Dr. Sebastian Pioch, in der 21. Folge des USP Marketing Podcast gestand, würde er den Begriff “Querdenker” aus dem Subtitel streichen.

Trotzdem kann ich auch Start-up Skills* allen Gründern wärmstens ans Herz legen. Es beschreibt unter anderem, wie Entrepreneure ihr Geschäftsmodell finden, die Marktfähigkeit testen und ein wachsendes Business darauf aufbauen.

Was mir am besten an dem Buch gefällt? Seine Aufmachung. Es ist kein typischer Ratgeber, bei dem der Autor sein Fachwissen niederschreibt. Stattdessen liest es sich eher wie eine Unterhaltung unter StartUp-Experten: Hauke Windmüller (Familonet), Tarek Müller (AboutYou), Matthias Henze (Jimdo), Lea-Sophie Cramer (Amorelie) und weitere namhafte deutsche Gründer geben Insights, Sebastian Pioch ergänzt das um sein Fachwissen.

“Perfekter Hybrid aus Best Practice und theoretischem Hintergrund”, fasst es ein Amazon-User dieses Buch zusammen. Dem kann ich voll und ganz zustimmen.

Besser als der Zufall

Clayton M. Christensen gilt als der Erfinder des Begriffs “Disruption”. Und der im Januar 2020 verstorbene Harvard-Professor entwickelte Jobs To Be Done (JTBD).

Dahinter steckt eine Methode, mit der Unternehmen und Entrepreneure herausfinden können, wie ihre Kunden wirklich ticken. Was wir Menschen denken, was wir sagen und wie wir am Ende handeln, sind drei Paar Schuhe.

Hinter JTBD steckt eine besondere Form der Marktforschung, bei der durch spezielle Fragemethoden die wahren Beweggründen eines Kaufs herausgefunden werden können. Da ich selbst schon ein JTBD-Seminar besucht habe, muss ich sagen: Wow!

Die Anwendung von Christensens Strategie bietet sehr interessante Einblicke. Als Ergebnis können Produkte und Dienstleistungen besser auf die Endkunden abgestimmt werden.

Besser als der Zufall* ist ein guter Eintritt in die Welt der Jobs To Be Done. Leider fällt das Buch meiner Meinung nach an vielen Stellen zu theoretisch aus. Ich hätte mir mehr praktische Ratschläge gewünscht.

Hörtipp: Mehr über die Anwendung von Jobs To Be Done erfährst du in dieser Podcast-Folge mit dem deutschen “JTBD-Papst” Eckhart Böhme.

Die 50 wichtigsten Themen der Digitalisierung

Was bedeutet eigentlich Digitalisierung? Wie kam es zu dem digitalen Wandel? Was steckt hinter Robotik, KI, Darknet, Bitcoin oder Virtual Reality? Philip Specht erklärt die wichtigsten Fachgebiete der Digitalisierung auf rund 350 Seiten.

Was mir an Die 50 wichtigsten Themen der Digitalisierung* gefällt, ist sein Aufbau. Philip fängt langsam an. Er erklärt zuerst die Komponenten eines Computers, dann geht er weiter zur Entstehung des Internets und des WWWs, um dann bei aktuellen Themen wie Cloud, Big Data & Co. zu landen. Am Schluss blickt er in die nahe Zukunft: autonomes Fahren, digitale Ethik, Killerroboter und virtuelle Sexualität.

Somit ist das Buch wie eine Chronik der Digitalisierung gestaltet. Das Tolle daran: Man kann einzelne Kapitel überspringen oder hin und her springen, und trotzdem versteht man den Inhalt. Nun ja, zumindest, wenn man sich mit dem Thema Digitalisierung ein wenig beschäftigt.

Philip ist es gelungen, einen Schreibstil zu finden, der “Digital-Newbies” und “Tech-Nerds” gleichermaßen gefällt. Die Informationen sind tiefgehend recherchiert, aber trotzdem nicht trocken und langweilig aufbereitet – ganz im Gegenteil. Deswegen habe ich mit Vergnügen viele Kapitel über Themen gelesen, bei denen ich eigentlich schon lange tief drin bin.

Ehrlich gesagt habe ich lange überlegt, mir “Die 50 wichtigsten Themen der Digitalisierung” zuzulegen. Ich erwartete eine nüchterne Auflistung von Digital-Themen. Etwas, was ich im Netz kostenlos finden würde. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: Dieses Buch ist informativ und unterhaltsam zugleich. Ich möchte es nicht mehr missen!

Startup-DNA & 10xDNA

Jeder, der mich kennt, weiß: Ich bin ein großer Fan von Frank Thelen. Und das, obwohl mir “Die Höhle der Löwen” nicht gefällt (den Grund erkläre ich in meinem Blogbeitrag “Darum sind die meisten Start-ups gar keine Start-ups”).

Frank ist jemand, der mit seinen Worten der deutschen Wirtschaft und Politik, welche die Digitalisierung in vielen Teilen verpennt hat, einen Arschtritt gibt. Zugleich ermutigt Frank die deutschen Gründer weiter durchzuhalten. Er ist ein kritischer Vordenker mit Promi-Faktor, von denen wir in Deutschland mehr bräuchten.

Das, was Frank ausmacht, strahlt auch sein Buch Startup-DNA* aus. Es ist einerseits eine Autobiografie, in welcher der Seriengründer die krassen Hochs und Tiefs seines kurzen, aber trotzdem spannenden Business-Lebens beschreibt. Andererseits gibt Frank interessante Einblicke in kommende DeepTech-Innovationen, zum Beispiel mit seinem “Baukasten für die Zukunft”.

Die Idee des Baukastens der Zukunft spinnt er in seinem zweiten Buch weiter. In 10XDNA* erklärt er, wie echte Disruptionen funktionieren: Die Geschäftsmodelle skalieren nicht um 10%, sondern um den Faktor 10. Das wird möglich durch eine Fokussierung auf Digitalisierung und DeepTech.

Beides zusammen ergibt das, was heute noch wie Science-Fiction klingt: autonom fahrende Autos, gezielte Genmanipulation oder Quantencomputer.

Ich habe beide Bücher von Frank Thelen verschlungen. Und ich werde sie sicherlich noch einige Male aus meinem Bücherregal holen, um mich davon inspirieren zu lassen.

Lean Startup

Lean Startup* von Eric Ries ist fast zehn Jahre alt. In der heutigen, schnelllebigen Zeit könnte man es fast schon als alten Schinken bezeichnen. Trotzdem halte ich es für absolut lesenswert. Es gilt nicht umsonst als das Standard-Werk für Start-ups.

Eric Ries ist der Erfinder der Lean-Startup-Methode, welche er in diesem Buch beschreibt. Er erklärt, wie man Ideen und Konzepte schnell und einfach auf die Straße bringen kann. Zum Beispiel durch das Validated Learning mittels MVPs. Das Ergebnis ist ein Prozess, der aus der Dauerschleife Build-Measure-Learn besteht. Das sind die Grundprinzipien vieler moderner Denk- und Arbeitsweisen, zum Beispiel beim Design Thinking und bei Scrum.

Machen statt Labern; schnell liefern anstatt monatelang zu planen; Erkenntnisse sammeln statt Vermutungen anstellen: Darum geht es bei echten Start-ups. Davon sollten sich IMHO viele Unternehmen eine dicke Scheibe abschneiden.

Ich habe Erics Buch kürzlich zum zweiten Mal gelesen. Es hat mir erneut viele neue Erkenntnisse gebracht und altes Wissen reaktiviert. Aber mir fiel erneut auf, dass Lean Startup für mein Gefühl zu lang ausfällt. Eric verfällt an einigen Stellen in einen Schwafel-Modus. Wenn man bei dem Buch 50% wegstreicht, würde nichts Wichtiges fehlen.

Nichtsdestotrotz sage ich: Lesetipp!

Warum empfehle ich diese Bücher?

Zugegeben, es gibt unzählige lesenswerte Fachbücher. Doch ich habe die hier genannten für meine aktuellen Buchtipps auserkoren, da sie mich derzeit bewegen und aus der Unternehmer-Seele sprechen.

Ich denke, Sie passen gerade perfekt zu meinem Leben als Freelancer. Und Sie könnten auch dein Business verbessern. Denn:

  • Die Digitalisierung wälzt gerade unser aller Leben um. Also sollte jeder Bescheid wissen, welche Facetten der Digitale Wandel mit sich bringt.
  • Digitale Produkte können nicht mit klassischen Projektmanagement-Methoden entwickelt werden. Es gilt, agil und schnell zu sein.
  • Auch große Unternehmen sollten in einzelnen Bereichen wie Start-ups denken und handeln. So können sie auf die immer rasanteren Veränderungen reagieren und mit eigenen Innovationen voran preschen.
  • Als Selbstständiger oder Mini-Unternehmen gelten erst Recht die Faktoren Schnelligkeit, Anpassungsfähigkeit, Innovationskraft und Fachwissen! Nur so kann man als Schnellboot den großen Tankern einen Schritt voraus sein. Und diesen Vorteil an seine Kunden weitergeben.

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