Digitalisierung Jobkiller (Bild: Pixabay)

Ein Schreckgespenst geht um. Es nennt sich Digitalisierung und wird Millionen von Arbeitsplätze kosten. Sind wir bald alle arbeitslos? Quatsch!

Verklärte Vergangenheit

Mal ganz ehrlich: Wann habt ihr euch das letzte Mal gedacht, ihr wärt gerne Kutscher, Fassmacher, Henker, Bernsteindreher, Schriftsetzer oder Laternenanzünder? Oder zieht es euch tief in der Nacht, bei Minusgraden raus in die Natur? Möchtet ihr in dunklen Stollen arbeiten?

Wie, keiner hat euphorisch “Hier, ich will das machen!” geschrien? Dann liegt das wahrscheinlich daran, dass viele (Knochen-)Jobs ausgestorben sind. Zu Recht! Dafür sitzen viele von uns in warmen Büros, auf rückengerechten Stühlen, genießen 30 Tage Urlaub, eine immer noch gute Krankheitsversorgung und werden 80 Jahre und älter.

Lang leben die modernen Zeiten! Oder doch nicht?

Die Digitalisierung als Jobkiller

Und nun zur Digitalisierung. Mit ihr vollzieht sich gerade eine neue industrielle Revolution – die sogenannte Industrie 4.0. Sie gefährdet Millionen von Jobs, denn Roboter oder Künstliche Intelligenz werden den Menschen ersetzen.

So die diffuse Angst. Eine Angst, die durch Digitalisierungs-Kritiker und -Verweigerer geschürt wird. Und durch die Yellow Press.

Ja, die Digitalisierung ist nicht nur ein Wandel. Sie ist kein Tanker, der langsam seine Richtung anpasst. Sie ist wirklich ein Schnellboot!

Die Karten werden neu gemischt, schneller denn je. Die Automobilindustrie ist unter Druck. Die Zulieferer noch mehr. Überhaupt haben klassische Branchen mehr denn je zu kämpfen – und der Gegenwind wird härter.

Banker, Taxifahrer, Verwaltungsfachangestellte, Buchhalter, Versicherungsmakler oder Texter haben schlechte Zukunftsaussichten. Es gibt unzählige Berufe, die heute schon von digitalen Lösungen gemeistert werden. Viele weitere kommen auf dem Friedhof der Jobs hinzu.

Infografik: Jobs, die durch Digitalisierung in Gefahr sind (Bild: Zukunftsinstitut)

 

Mitmachen statt herumheulen!

Die Dinosaurier sterben aus – nur dieses Mal wird es keine Säugetiere als Nachfolger geben?!? Nein, natürlich nicht! Das Rad dreht sich weiter, die Evolution hat ihre Opfer und Gewinner. Weder wurden durch die Dampfmaschinen und die Elektrifizierung alle Menschen arbeitslos, noch geschieht das durch das Digitalisierung. Es gibt genügend zu tun. Nur sind es eben andere Tätigkeiten als früher.

“Ob Maschinen des Menschen Freund oder Feind sind, gehört zu den intensivsten ökonomischen Debatten”, schreibt die Süddeutsche. Doch: “Maschinen schaffen mehr Jobs als sie vernichten.” So wird es höchstwahrscheinlich auch bei der Digitalisierung sein.

“In der Vergangenheit entstanden für diejenigen, die durch den Wandel zwischenzeitlich ersetzt oder benachteiligt wurden, oft neue Möglichkeiten. Das langfristige Beschäftigungsniveau blieb stabil”, erklärt Philip Specht in seinem Buch ‘Die 50 wichtigsten Themen der Digitalisierung’.

Während auf der einen Seite viele altbekannte Jobs wegfallen, werden auf der anderen Seite neue geschaffen. Besonders für Fachkräfte. Und auch Lernwilligen und Menschen, die offen für Neues sind, haben sehr gute Chancen!

Infografik - neue Jobs durch Digitalisierung Meinung (Bild: Statista)

Einmal Bäcker oder Lehrer gelernt und das ein Leben lang bleiben – von dieser Idealvorstellung müssen wir uns verabschieden. Der Arbeitsmarkt wird wohl noch dynamischer. Und damit auch vielseitiger. Wer möchte schon das ganze Leben die gleiche Tätigkeit ausüben? Eben.

Also lasst uns die Digitalisierung positiv sehen! Sie bietet unglaublich viele Chancen und Möglichkeiten, auch in Sachen Jobs. Und im Bezug auf die Art und Weise, wie wir arbeiten. Remote Work, Home-Office, flexible Arbeitszeiten, Sabbaticals: Schon heute arbeiten die meisten von uns deutlich angenehmer als unsere Eltern. Wer will da noch an aussterbenden Berufen festhalten?

PS: Wusstest du schon, dass der Digitale Wandel schon steinalt ist? Die Digitalisierung läuft bereits seit über 200 Jahren, kein Scherz!


Hörtipp: So kann die eigene Marketing-Abteilung die Digitalisierung von Unternehmen voranbringen.

Bilder: Pixabay, Zukunftsinstitut

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