Schreibmaschine (Bild: Pixabay)

Wie wir über das Internet und andere digitale Technologien reden zeigt, wie wir darüber denken. Leider.

Was ist eigentlich dieses Facebook?

Um die Digitalisierung zu meistern, benötigt man zuerst keine Software, keine Computer-Hardware und auch kein Konzept. Für die Basis reicht das leistungsfähigste “Gerät” des Sonnensystems, das wir alle besitzen: unser Gehirn.

Wer sein Unternehmen digitalisieren will, muss zuerst sein Mindset ändern. Bei vielen Leuten bedeutet das ein radikales Umdenken. Umparken im Kopf, sozusagen (vielen Dank an Opel für diesen fantastischen Slogan).

Das Umparken im Kopf beginnt mit Kleinigkeiten. Zum Beispiel mit Begrifflichkeiten.

Oft – leider viel zu oft – liest und hört man Sachen wie “das soziale Netzwerk Facebook”, “der Kurznachrichtendienst Twitter” oder das “Videoportal Youtube”. Hallo!? Wir leben im Jahr 2020! Muss man da noch einleitend erklären, was Twitter, Facebook oder Youtube sind. Ernsthaft?

Wie neu sind denn die “neuen Medien”?

Noch viel schlimmer finde ich den Begriff “neue Medien”, der immer noch sehr geläufig ist. Unter “neue Medien” versteht man laut Wikipedia den Videotext, die SMS, die E-Mail und das Internet im Allgemeinen.

Der Videotext und die E-Mail wurden in den 1970er-Jahren erfunden, die SMS in den ’80ern. Das Internet stammt in seinen Ursprüngen aus den ’60ern, und das World Wide Web etablierte sich Ende der ‘90er in der breiten Masse (“Bin ich schon drin, oder was?”).

Diese Erfindungen sind 30, 40 Jahre und älter. Und wir bezeichnen sie immer noch als “neu”. Seriously?

BTW: Die Digitalisierung an sich ist noch viel älter. Sie läuft schon seit über 200 Jahren!

Wir sind schon mittendrin. Und dabei.

Warum ich mich so aufrege, ist nicht der Begriff “neue Medien” an sich. Sondern dass für viele Menschen das Internet mit all seinen Segnungen wirklich noch #Neuland darstellt. Da wird so getan, als sei die Ära der Schreibmaschinen gerade vorbei und man müsse sich auf etwas Unvorstellbares umstellen. Etwas, das gefährlich sein könnte und uns schadet.

Liebe Leute, das Internet ist weder ein neues Medium, noch sonst irgendwie eine Modeerscheinung! Es ist da. Schon lange. Mitten unter uns. Die Deutschen möchten nicht mehr ohne ihr Smartphone leben, whatsappen wie die Weltmeister, googeln sich ihr Wissen zusammen, bingewatchen bei Netflix und erledigen ihre Meetings über Videokonferenz-Tools.

Das alles geht nur mit … was? Dem Internet! Dem ach so neuen Medium, das eigentlich schon längst zu unserem Alltag gehört. Trotzdem wird es gerne wie ein Fremdkörper, wie ein seltsamer Trend abgetan. Das versteh’ ich nicht. Ihr?

Umparken im Kopf, bitte!


Hörtipp: So kann die eigene Marketing-Abteilung die Digitalisierung von Unternehmen voranbringen.

Bild: Pixabay

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