Damit die Zusammenarbeit mit einem Texter klappt, benötigt der ein sauberes Briefing. Diese Punkte sind dabei zu beachten.
Schritt 1: Das mündliche Briefing
In meiner Tätigkeit als Fachautor bzw. selbstständiger Texter erlebe ich es immer wieder, dass meine (potentiellen) Kunden nicht so genau wissen, was sie benötigen.
Kein Problem: Wir telefonieren oder ‘skypen’ kurz miteinander, dann sind die meisten Fragen geklärt – für meinen Auftraggeber und mich.
Ein Telefonat halte ich für sehr wichtig, denn:
1️⃣ Man kann sich gegenseitig beschnuppern, um zu schauen, ob die Chemie stimmt. Besonders bei einer langfristigen Zusammenarbeit müssen sich Auftraggeber und Auftragnehmer sympathisch finden und vertrauen können
2️⃣ Beide Seiten verstehen besser, was der andere genau benötigt. Zum Beispiel möchte ich wissen, welche (Content-)Marketing-Ziele mit einem Text oder mehreren Blogbeiträgen erreicht werden sollen.
3️⃣ Ein Text ist mehr als nur eine Ansammlung von Buchstaben. Es geht darum, Fachwissen zu vermitteln, wozu der Texter in ein Thema eintauchen muss. Dafür benötigt er unter anderem Hintergrundinformationen, wofür der direkte, verbale Austausch mit dem Auftraggeber am besten geeignet ist.
Schritt 2: Das schriftliche Briefing
Sind die Basics per Telefon oder Videokonferenz geklärt, benötigt jeder Texter / Fachautor / Ghostwriter / Blogger (oder wie auch immer er / sie sich nennt) ein schriftliches Briefing. In diesem hält der Auftraggeber nochmals genau fest, was er haben möchte. So wird nichts vergessen oder übersehen.
Das Briefing des Texters kann kurz oder lang ausfallen. Die Länge hängt einerseits vom Thema und den Anforderungen ab. Andererseits kommt es darauf an, wie gut Auftraggeber und Auftragnehmer auf einer Wellenlänge schwingen.
Zum Beispiel habe ich Kunden, bei denen die Briefings aus nur wenigen Worten bestehen. In diesen Fällen haben wir enges Vertrauensverhältnis und sind ein eingespieltes Team. Jede Seite weiß, wie die andere Seite tickt. Man kennt sich, man vertraut sich.
Diese Punkte gehören in ein sauberes Briefing
-
- Thema des Textes
- Zielgruppe
- Zielmedium
- Tonart / Stil
- Inhalt und Struktur
- Länge
- SEO-Keywords
- Quellen / Beispiele
- Weitere Anforderungen
Schreibt ein Texter beispielsweise regelmäßig für den Blog seines Auftraggebers, reicht in der Regel ein kürzeres Briefing aus. Bei diesem fehlen dann die Punkte “Zielgruppe”, “Zielmedium”, “Tonart / Stil” und “Weitere Anforderungen”.
Bei mir und vielen anderen freien Autoren geht die tägliche Arbeit oft über das reine Schreiben hinaus: Als Texter recherchiert man eigenständig alle Aspekte eines Themas, legt die inhaltliche Ausrichtung (die ‘Message’) und die Struktur des Beitrages fest.
Das Finden und Verwenden der passenden SEO-Keywords über professionelle SEO-Tools wie Sistrix gehört ebenfalls dazu, logisch.
Briefing für Texter: Gratis-Vorlage / Muster als Download
Alle, die noch nie ein Briefing verfasst haben, sollten eine Vorlage als Grundlage verwenden. Dieses Briefing-Muster nutze ich mit meinen Kunden:
> Texter-Briefing: Kostenlose Vorlage (Word-Dokument)
Hinweise:
- Der Download startet sofort
- Das Dokument ist eine docx-Datei (Word-Format)
- Die Vorlage darf kostenfrei heruntergeladen, genutzt und weitergegeben werden
Extra-Tipps für ein gutes Texter-Briefing
Gedächtnisstütze
Es ist ratsam, dass bei Telefonaten oder Videokonferenzen beiden Seiten sich Gesprächsnotizen machen, damit keiner etwas vergisst.
Nachhaken
Ist etwas unklar? Nachfragen ist nie blöd! Es hilft extrem, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.
Quellen
Sind Tonart, Stil oder der genaue Inhalt unklar? Der Auftraggeber sollte dem Texter möglichst ein paar Referenzen liefern (bspw. Links).
Was ich sehr schätze
Manchmal erhalte ich von meinen Auftraggebern Textfragmente, die sie selbst geschrieben haben, um ihre Gedanken ‘auszuspeichern’. Diese können eine sehr gute Grundlage für einen Fachbeitrag sein.
Häufige Fehler beim Texter-Briefing, die man vermeiden sollte
Auch wenn ein Briefing für einen Texter oder (Fach-)Autor keine Raketenwissenschaft ist, passieren oft kleine Fehler, die den Output erheblich beeinträchtigen können.
Hier sind ein paar typische „Fails“:
Zu vage Anweisungen
„Mach mal was zum Thema XY“ – Das hilft keinem Texter weiter. Je präziser die Vorgaben, desto treffsicherer das Ergebnis.
Unklare Zielgruppenbeschreibung
„Alle“ oder „Frauen“ ist keine Zielgruppe. Ohne genaue Informationen zur (potenziellen) Leserschaft wird der Blogpost oder Ratgeber am Ende zu schwammig oder hat im schlimmsten Fall einen unpassenden Inhalt.
Zu viele Keyword-Angaben
Wenn ein Text bei Google gut ranken soll, muss er auf wenige SEO-relevante Keywords fokussiert werden. Das bedeutet: Es sollten nur zwei bis maximal drei Haupt-Keywords im Fokus stehen.
Unrealistische Deadlines
Klar, Zeit ist Geld – aber Fachautoren, Ghostwriter und Texter brauchen Raum für Kreativität. Sonst leidet womöglich die Qualität darunter.
Fehlende Formatangaben
Soll der Text 500 oder 2.000 Wörter lang sein? Besteht er aus Fließtext oder eher aus Bulletpoints? Muss es Zwischenüberschriften und einen Teaser geben? Solche Details sind extrem wichtig, um ein passendes Ergebnis zu erzielen.
Beispiele für mittelmäßige und gute Texter-Briefings
Manchmal entpuppt sich ein vermeintlich gutes Briefing auf den zweiten Blick als ziemlich halbgar. Hier ein Beispiel:
Mittelmäßiges Briefing
„Bitte schreibe einen Blogartikel über gesunde Ernährung. Der Text sollte für unseren Unternehmensblog sein.“
Das klingt einfach, oder? Doch dieses Briefing lässt einige wesentliche Fragen offen:
- Wer ist die Zielgruppe?
- Wie lang soll der Text sein?
- Soll er SEO-optimiert sein?
- Was sind die Hauptpunkte, die vermittelt werden sollen?
Gutes Briefing
„Wir brauchen einen Blogartikel mit rund 1.000 Wörtern für unseren Unternehmensblog zum Thema ‚Gesunde Ernährung im Büroalltag‘. Zielgruppe sind junge Berufstätige zwischen 25 und 35 Jahren, die nach einfachen Tipps suchen, um sich gesünder zu ernähren. Wichtig ist, dass der Text locker, aber informativ geschrieben ist und die Keywords ‚gesunde Ernährung Büro‘ und ‚einfache gesunde Snacks‘ enthalten sind. Am Ende sollte ein klarer Call-to-Action platziert werden, der zum Download unseres kostenlosen Ernährungs-Guides führt.“
Dieses Briefing liefert dem Texter alles, was er wissen muss: Thema, Zielgruppe, Tonalität, Keywords und sogar die gewünschte Handlung (Call-to-Action) am Ende.
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Jürgen liebt Digitalisierung, StartUps und Marketing. Deswegen schreibt er als freier Fachautor für bekannte Publikationen über diese Themengebiete. Und er unterstützt als Marketing-Strategie-Berater StartUps und mittelständische Unternehmen bei ihrer Marketing-Strategie.
In diesem Blog hält er seine Gedanken er über seine Lieblingsthemen fest. Deswegen dreht sich hier alles um Digitalisierung, Marketing, Innovationen, E-Commerce und StartUps.